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Renault Megane R.S. 275 TCe Cup: nicht nur vermisst, neu verliebt!

Es war schon immer da, war immer fantastisch, doch manchmal ist es wie beim Quartett: Leistungsdaten auf Papier stechen nun mal die Konkurrenz aus. Laien und Profis können anhand von einem einfachen Vergleich von Werten eine Entscheidung darüber treffen ob das Fahrzeug denn nun ordentlich was unter der Haube hat und wie es sich gegen Mitbewerber schlägt. Worüber das schwarz auf weiß gedruckte allerdings nicht Auskunft geben kann ist der subjektive Fahrspaß. Es ist einfach so wie dein Stammgericht beim Nobelitaliener, du kommst immer wieder zurück und es wird nicht langweilig, denn jedes mal auf’s neue bist du von den einzelnen Charakterzügen und der Neuentdeckung von Aromen fasziniert. Genau so verhält es sich wenn du nach unzähligen Frontkratzern auf Anabolika wieder in den einzig gescheiten FWD-Sportler steigst. Hier passt einfach alles und es wurde mit dem Renault Megane R.S. 275 TCe Cup noch einiges mehr verbessert.

Renault-Sport

Gleiches Drehmoment, gleiche Beschleunigung, aber mehr PS! Die Drehzahlnadel kennt jetzt nur noch einen schmaleren Grenzbereich, der Gasfuß nicht. Der Antritt ist gigantisch, die 360 Nm Drehmoment schlagen dir in den Nacken wenn die Nadel auf die 6.000 U/min zurast. Es ist fast unwirklich wie die französischen 2.0 L Wutbombe in jedem Gang komplett durchmarschiert, die Grenze ist nur die elektronische Kindersicherung bei 255 km/h. Im gelben Bullen spürt das Popometer förmlich wie das Kraftpaket jeden einzelnen Muskel spielen lässt. Beim Cup-Fahrwerk würde ich nicht mehr von Reisetauglichkeit sprechen, dafür verhindert es grundsolide jeglichen Hang zum Aufschwanken der Karosserie. In Verbindung mit dem mechanischen Sperrdifferenzial an der Vorderachse ist es fast schon zu sanft abgestimmt – Grip ohne Ende, wenn ihr euren Klumpfuß wieder feinfühlig motorisch beansprucht. Die Kombination mit den Michelin Pilot Sport 2-Pneus ist sensationell, zumindest auf unserer Teststrecke, wie lange die Kombination auf der Nordschleife durchhält kann euch aber Sebastian sagen, der unter anderem hier auch noch einmal wundervolle Worte an den süchtigmachenden Renault Megane R.S. 275 TCe Cup verliert.

Renault-Megane-RS-Interieur

Wenn der Beifahrer sich panisch am Angstgriff an der Tür festkrallt wisst ihr nun auch wie viel G-Kräfte zu jeder Sekunde auf den Körper eingewirkt haben. GPS-Tracking gespickt mit Telemetriedaten lassen sich nun mittels USB-Speichern und auf dem Computer auswerten. Der gesamte R.S.-Monitor ist optisch in Mode gekommen, kann fortan über eine eigene Taste im endlich funktionierenden R-Link aufgerufen werden. Insgesamt wirkt das Interieur vertraut, die Recaro-Schalensitze und Ziernähte sind noch immer die gleichen. Lediglich der Monitor im Armaturenbrett und die horizontale Zierleiste setzen dem ohnehin schon sehr hochwertig verarbeiteten Renault Megane R.S. 275 TCe Cup die Facelift-Krone auf. Wie schon erwähnt ist das neue Modell nur durch die neu gestaltete Front mit Xenon-Lichtern und LED-Leuchtspangen auszumachen, welche der bereits sechs Jahre bestehende Basis ein frisches Gesicht verpasst, das durchaus gefällt.

Schubladendenker, Rassisten und Saugerfetischisten wird der Ritt auf der Gewehrkugel sicherlich einem Exorzismus gleichen, allerdings dürfen die Überlebenden sich ihrer Sucht bekennen, den Leugnern wird wahre Fahrfreude verwehrt bleiben in einer Welt voller Schwanzvergleiche. „Französisch“ macht doch jedem Spaß!

Von Stefan Maass

Founder of MANCVE. Publisher and Blogger at various labels. Lifestyle photographer, film maker and car maven. Fitness addict, espresso aficionado and design lover. Living in the fast lane. Sometimes more often than not inside a plane. Travel, eat, sleep, repeat.

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