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Riad Karmela Princesse Marrakesch: Art Déco trifft marokkanische Tradition

Art Déco gibt es nur in Miami? Falsch gedacht! In diesem einzigartigen Boutique Hotel mitten in Marrakeschs Medina wohnt ihr in einem detailgespickten Kunstwerk. Das privat geführte Riad Karmela Princesse erfüllt dabei internationalen 5 Sterne Standard. Nicht nur landesüblichen. Es war das Highlight unseres Städtetrips in Marokko. Warum erzählen wir euch gerne!

Joël, der Eigentümer des Riad Karmela Princesse und dessen gegenüberliegenden Schwester Hotel Riad Karmela, weiß worauf es ankommt. Mehr als 25 Jahre lang hat er in Europa Hotels geführt. Seit 11 Jahren nun auch in Marrakesch. Nachdem er bereits das Karmela Boutique Hotel erfolgreich etabliert hat, wurde 2015, nach 18 Monaten Bauphase, das Karmela Princesse eröffnet.

Dein eigenes Reich

Neun Zimmer. Privater geht es kaum. Nicht nur, dass hier jeder Gast seinen eigenen Rückzugsort – zum Teil mit eigener Terrasse – findet, nein, jedes Zimmer, jede Suite ist auch noch individuell nach einem bestimmten Thema eingerichtet.

Wir durften den speziellen Charme der „Art déco céramique Suite“ auf uns einwirken lassen. Lebensgefühl pur in dem lichtdurchfluteten Zimmer mit Maisonette-Charakter. Marokkanische Fensterläden mit Transenna, traditionelle Kachelfliesen und ein in „Vanilla Sand“ gehaltener Farbton sind nur ein paar der Zutaten, die dir hier das Gefühl geben, angekommen zu sein. Daneben gibt es noch den Zugang zum Jacuzzi und der Privatterrasse mit Loungemöbeln, Outdoor-Couch und Liege, über die Wendeltreppe, was wirklich alle möglichen Zweifel aus dem Weg räumen sollte.

Besser eingerichtete 55 qm hab ich noch nicht gesehen! Neben dem offenen Raumgefühl, welches einem Apartment gleicht, tut die Deckenhöhe von 2,50 m ihr übriges. Zwei eigene Waschbecken und ein Ankleideraum – ein Traum. Vor allem das anabole Licht aus der verglasten Decke. Ich will nicht wissen, wie viel Zeit beim morgendlichen Posen vor den Spiegeln drauf gegangen ist. Aber wir bereuen keine Minute!

Servicewüste. Ein Fremdwort.

Jedes Hotel bietet einen Zimmer-Serivce, deswegen musste ich Joël darauf hinweisen, dass dieses unscheinbare Wort aber rein gar nichts mit der unbezahlbaren, persönlichen Betreuung der Gäste zu tun hat, die man hier geboten bekommt. Rund um die Uhr findet man stets gut gelaunte Mitarbeiter. Sobald Mohammed und Yves ihre Schicht antreten fühlt man sich so als hätte man Genie aus der Öllampe gerufen.

Bevor ihr auch nur einen Schritt aus dem Hotel macht kommen die Jungs schon mit frisch gemixten Smoothies um die Ecke, damit ihr bei 41° Celcius im Schatten auch nicht dehydriert. Die gleiche Fürsorge erwartet euch auch bei der Rückkehr in das Riad nach eurem Trip durch die verwirrenden Straßenzüge der Altstadt. Ohne uns vorher genau informiert zu haben, bereuen wir die Wahl des Hotels kein bisschen. Wir sind hier im Himmel. Zentrale Lage inklusive.

Die Welt vor der Tür

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind in unter 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Setzt einen Schritt vor die Tür und ihr seid bereits in den Souks. Der Früchtemarkt ist keine 200 Meter von der massiven, verzierten Eingangstür des Hotels entfernt. Der große Platz, Djemaa el-Fna, 800 Meter. Einen Besuch wert ist das Fotografie-Museum mit unzähligen eindrucksvollen Exponaten aus dem späten 19 Jahrhundert und der Zeit kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Die gesamte Ausstellung zeigt das ursprüngliche Marrakesch fernab von Industrialisierung oder Globalisierung. Wobei beides in dem bettelarmen Land noch lange nicht stattgefunden hat.

Neben der marokkanischen Küche, die Chefkoch Salah neu auflegt (25 Euro für ein 3 Gänge-Menu als Lunch), darf man auch in den Genuss kommen auf seiner eigenen Terrasse Hookah/Shisha zu rauchen. Ein kurzer Wink an das Servicepersonal und die Wasserpfeife wird zusammen mit einer eiskalten Erfrischung bis in euren Garten gebracht. Es ist fast pervers, auf welche krassen kulturellen und wirtschaftlichen Gegensätze man in diesem Land stößt. Ich denke, wenn ihr wie wir auch das Land und die Leute mit zwei paar Augen und unterschiedlichen Hintergründen seht, wisst ihr deren Gastfreundschaft und auch euren eigenen Lebensstandard zu schätzen.

Mittendrin

koutoubia moschee marrakesch

Es ist wichtig, dass Städte im Landesinneren wie Marrakesch, durch Menschen wie Joël, immer mehr den Tourismus erschließen können und dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden. Seid dankbar und hört auf den „Herbergspapi“ – er gibt euch wichtige Tipps und Hinweise, um im Land nicht auf die Nase zu fallen. Es ist ein armes Land, das lernt und das funktioniert nur wenn auch ihr tolerant seid. Ihr bewegt euch hier zwar auf heißem Pflaster, aber nur von der Temperatur her gesehen oder der Frau an eurer Seite.

Deswegen schätzt die Geschichte des Landes, die Traditionen und das Kunsthandwerk. Im Riad selbst werdet ihr ausschließlich traditionelle Baumaterialien wie Fes Zellige-Fliesen, Taddelakt-Limetten-Putz, Kupfer, gewobene Wolle (Boucharouite-Teppiche) und aus Holz fertigte Moucharabieh vorfinden.

Gäste des Karmela Princesse sind herzlich dazu eingeladen auch die Einrichtungen des Riad Karmela zu nutzen. Neben einem klassischen Restaurant, Bar und einer ebenso großzügigen Dachterrasse, punktet vor allem das Spa mit traditionellem marokkanischem Hammam, Massageräumen und einer Sauna.

In diesem Hotel wird französisch, englisch, spanisch und deutsch gesprochen.

loungemöbel dachterrasse shisha

Riad Karmela Princesse

7 Derb El Feranne Azbetz, Marrakesh, Marokko

Homepage

Von Stefan Maass

Founder of MANCVE. Publisher and Blogger at various labels. Lifestyle photographer, film maker and car maven. Fitness addict, espresso aficionado and design lover. Living in the fast lane. Sometimes more often than not inside a plane. Travel, eat, sleep, repeat.

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