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Openair-Festival Hohen Rätien – VW T2 und T3 liefern Strom

Festivals an Orten ermöglichen an denen man so ohne Weiteres keine funktionierende Stromversorgung herstellen kann, genau dies ermöglicht die Elektromobilität. Auch wenn Stromaggregate mit fossilen Energieträgern funktionieren würden, liefern sie Lärm und Gestank.

Das muss nicht sein und auf das Experiment „Openair Hohen Rätien“ in der Schweiz auf einem Felsvorsprung in einer alten Burgruine wollte ich mich unbedingt einmal einlassen. Ich kann euch diese lange Reise an den ganz besonderen Ort nur empfehlen. Während Stefan das Hurrican Festival unsicher machte wo sich tausende Menschen tummeln, zog es mich an den kleinen Ort Thusis wo sich die Burgruine Hohen Rätien befindet.

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Klein aber fein

Es dürften an die 200 bis 300 Menschen gewesen sein, überwiegend junge Menschen, die sich zu Fuß auf den Berg begaben, dort auf drei kleinen Bühnen den Klängen der Instrumente lauschten und sich die Songtexte durch den Kopf gingen ließen. Ein kleinerer Zeltplatz weiter unten ermöglichte die Übernachtung auf dem Openair Hohen Rätien. An dieser Stelle möchte ich euch gerne nochmal an unseren Roadtrip zum UEFA CL-Finale mit dem Weber Go-Anywhere erinnern. Doch schaut euch einmal die Galerie von diesem Wochenende an, ich möchte gar nicht weiter darüber schreiben, sondern die Bilder für sich sprechen lassen.

VW T2 und T3 umgebaut zu Elektroautos ermöglichten Stromversorgung

Sicher, zu so einem Festival hätte man auch ein Serienfahrzeug für die Stromversorgung nutzen können, doch hätte dieses dort überhaupt hingepasst? Das Tesla Model S könnte die benötigte Energiemenge liefern aber ne, sowas möchte man dort nicht sehen. Wirklich nicht, denn zu so einem Festival gehören ganz besondere Fahrzeuge die zu den dortigen Menschen und dem Feeling passen und ein bestimmtes Gefühl vermitteln.

So ganz zufällig ist es dann aber doch nicht, dass es ein alter VW T2 und ein T3 umgebaut worden sind und nun als Elektroautos die Straßen unsicher machen. Dahinter steckt u.a. das Unternehmen Designwerk, die z.B. den mobilen Schnelllader MDC entwickelt haben bzw. daran beteiligt sind und auch Brusa dahinter steckt. Jedenfalls hat Designwerk den VW T2 umgebaut.

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Die inneren Werte zählen

Im Inneren schlummert ein Elektromotor, übrigens an dem Platz wo sich sonst der Verbrennermotor auch befinden würde, mit einer Leistung von 70 kW und erhält seine elektrische Energie aus einer Batterie mit 62 kWh. Bis zu 350 km sind mit ihm möglich und es handelt sich dabei nicht um NEFZ-Werte. Zu kaufen gibt es den allerdings nicht, dafür ist es eine interessante Eigenentwicklung. Im Laderaum wurde die Batterie untergebracht und hat durchaus eine stattliche Größe. Dieser ist so konzipiert, dass die Sitzbank umgeklappt werden kann und zwei Schlafplätze entstehen. Früher war der T2 im Katastrophenschutz unterwegs, wie ein Schriftzug an den Türen unschwer erkennen lässt.

Kommen wir weiter zum VW T3, der ebenso ein Eigenbau ist. Während beim T2 die Batterie aus einem großen Block besteht, ist diese bei diesem Elektrobus in drei kleinere Batterieblöcke aufgeteilt und unter dem Boden angebracht. Dadurch ist mehr Platz im Innenraum, allerdings im Falle eines Defekts ist es etwas komplizierter daran zu kommen. 50 kWh speichert sie und versorgt den 100 kW-Elektromotor mit der nötigen Energie. Über die Kosten wollen wir nicht sprechen und irrelevant. Als Versuchsträger eignen sie sich allemal und die Umbauten können sich sehen lassen.

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Belastungstest

Jetzt habe ich hier schon einige Worte geschrieben und bin noch immer nicht am Ende, gleich habt ihr es geschafft. Nur mal so am Rande sei erwähnt, dass die Anlage die beim Openair Hohen Rätien auf der Hauptbühne im Einsatz ist mal eben 1 kW im Standby an Leistung zieht. Ordentlich. Mit daran hängen die gesamte Beleuchtung, die Kühlschränke, Heizgeräte für beispielsweise Bockwürstchen, Sanitäranlagen und so weiter. Nach knapp 3 Tagen ist noch immer genug Energie in den Fahrzeugen vorhanden, um den Heimweg wieder antreten zu können. Geräuschlos ging alles ab und das hässliche Dieselaggregat musste nicht zum Einsatz kommen.

Was eine Veranstaltung und was ein besonderer Ort mit zwei ganz besonderen Fahrzeugen. Wie wäre es wenn ihr nächstes Jahr ebenfalls den Weg dorthin in die Berge in der Schweiz antreten würdet?

Von Daniel Bönnighausen

Setzt auf Effizienz und alternative Antriebsmethoden, liebt die Elektromobilität und mag die moderne Konnektivität zwischen Smartphones, Internetdiensten und Fahrzeugen. Mehr zu ihm und seinen Referenzen: danielboe.de

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