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Can-Am Spyder F3T Test: komfortables Cruiser Trike

Was bedeutet Freiheit? Jeder Mensch hat hiervon eine andere Vorstellung. Gut, dass dieses Blog an Hedonisten gerichtet ist und wir uns bei der Auslegung des Begriff bezogen auf die Fortbewegung an Land einig sind! Nichts fühlt sich so ungezwungen an wie mit einem Bike die Naturgegebene Form unseres Planeten zu genießen. Die fehlende Fahrerlaubnisklasse B muss kein Hindernis sein, denn der Can-Am Spyder F3T ist genau die Art Fortbewegungsmittel, die ihr sucht ohne auch nur einen einzigen Kompromiss einzugehen! Wir haben das Spaßmobil bei einer ausgedehnten Ausfahrt in das wunderschöne Hinterland Valencias getestet.

Mittlerweile hat BRP mit dem Can-Am Ryker einen konkurrenzlosen Three Wheeler für ein jüngeres, Adrenalin-suchendes Publikum zu einem unschlagbaren Einstiegspreis von 9799 € herausgebracht, den wir ebenfalls getestet haben.

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Spezialist für Fun- und Lifestyleprodukte

Zugegeben, die Marke BRP und deren Produkte sind in unseren Breitengraden fast gänzlich unbekannt. In Skandinavien oder Nordamerika hingegen absolute Verkaufsschlager in allen Zielmärkten. Die kanadische Marke fing vor 70 Jahren an ein Fahrzeug für den Einsatz in tiefem Schnee zu entwickeln: die Erfolgsgeschichte des Ski-Doos nahm ihren Lauf. Oder ganz simpel: das Schneemobil war geboren. Kein Wunder, dass der Hersteller für Freizeit- und Funprodukte nun eben seine Expertise wortwörtlich auf die Straße bringt.

Der Can-Am Spyder F3T ist nun bereits die dritte Generation des ungewöhnlichen Trikes, welches mehr einem Schneemobil als dem belächelten, klassischen motorisierten Dreirad gleicht. Es ist irgendwo zwischen Automobil und Motorrad angesiedelt. So recht weiß keiner wie der Garant für Spaß eigentlich definiert ist, weshalb man sich entschlossen hat ein eigenes Marktsegment zu erschließen. Für Menschen, wie mich ist es der Einstieg in das unbeschwerte Feeling wirklich frei auf der Straße zu sein, ohne den Lappen für’s Mopped nacholzen zu müssen.

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26 % beträgt der Marktanteil der Cruiser Bagger, ein umsatzstarkes Segment im sich wandelnden Motorradmarkt, welches das Gefilde des Can-Am Spyder F3T darstellt, wo es Zweiräder wildert. Mit dem Can-Am Spyder F3 wird bereits der Naked Cruiser-Share abgedeckt. Aber was genau ist der Mutant aus Schneemobil und Motorrad?

Ausgestattet wahlweise mit einer Halbautomatik oder manuellen Schaltung inkl. Kupplung (nur für Inhaber der Führerscheinklasse A) wirbt der Spyder für eine breite Zielgruppe: Einsteiger, Umsteiger, ehemalige Enthusiasten oder ehrlich gesagt Kunden, die weniger gestresst oder verspannt am Ziel ankommen möchten. Mittels des U-Fit-Systems lässt sich anders als beim Motorrad eine variable Sitzposition (5 verschiedene Fußrastenpositionen + unterschiedliche Lenker) für den Fahrer einstellen, so dass Personen zwischen 160 – 190 cm bequem den Spyder steuern können.

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Freiheit pur trotz Autoführerschein!

Wir fahren von Altea aus nördlich in Richtung Guadalest, nehmen den Pass hoch auf den Sierra d‘ Aixorta, um in das wunderschöne Hinterland der Region einzutauchen. Innerhalb weniger Minuten auf der Maschine bin ich mit der Handhabung vertraut. Gebremst wird mit einem rechten Fußpedal. Gas gibt man wie beim Moped über den Hahn rechts am Griff. Geschaltet wird mit einer Schaltwippe am Lenker mit der linken Hand. der große Benefit von drei Rädern und einem niedrigen Schwerpunkt ist die nicht vorhandene Angst man könnte fallen oder stürzen.

Obwohl ich noch nie vorher auf einem Motorrad saß, gab mir die entspannte Cruiser-Position und der große Lenker ein extrem sicheres Gefühl den Can-Am Spyder F3T nach kurzer Zeit am Grenzbereich zu bewegen.  Kein Wunder, schließlich lädt ein Heckantrieb immer zum Querfahren ein! Während angenehme 17 Grad Celcius direkt am Meer herrschen begleitet uns nach wenigen Höhenmetern dichter Nebel, der später zu einer Gischt aus Sprühregen und einem weißen Vorhang werden soll. Die nassen Landstraßen könnten einige Reparaturen benötigen, allerdings bügelt der Can-Am Spyder F3T die Unebenheiten unter uns dank der Luftfederung an der Hinterachse gekonnt aus ohne dabei seine charakteristische Sportlichkeit zu verlieren.

Die engen Serpentinen hinauf vereinfacht uns der geringere Reibwert des nassen Asphalts mit dezenten Gasstößen im zweiten Gang Drifts einzuleiten und diese mit präzisen Gelenkdrehungen zu halten. Fuck, Ken Block sollte seinen Arbeitsplatz wechseln! Ein Höllenspaß, der nur noch vom aufgeklarten Himmel und prächtigem Sonnenschein, welcher uns bis an das Ende der Ausfahrt begleiten wird, getoppt wird.

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Can-Am Spyder F3T

Beheizbare Griffe sowie die bullige Konsole mit Windschutzscheibe schaffen selbst bei widrigen Wetterbedingungen um die 6° Celcius samt Regen auf der Zwischenstation für Abhilfe. Brust, Hände, Arme und Kopf sind perfekt geschützt, was den Fahrkomfort deutlich erhöht. Sebastian und ich konnten einfach nicht genug bekommen. Wir haben unsere erste Tour um knapp 100 km auf ca. 350 km verlängert! Insgesamt hieß das eine reine Fahrzeit von mehr als 5h! Trotzdem willst du einfach mehr, wenn du dein Visier hochklappst, den Fahrtwind in den Haaren spürst und ohne Einschränkungen die prächtige Landschaft genießen kannst.

Noch den passenden Soundtrack dabei? Smartphone einfach per USB oder AUX mit dem Entertainmentsystem verbinden und satten Sound über die 80 Watt-Anlage genießen, der selbst bei Tempo 150 km/h hörbar ist. Ein echter Garant für Dauergrinsen, wenn gerade die Songs von „Semisonic“ aus den Lautsprechern scheppern während dir andere Biker kurz mit zwei Fingern vom Hahn grüßen. Das Radio könnt ihr aber auch komplett ausschalten, denn die Akrapovicanlage aus Titan und CFK posaunt den knatternden Sound des Dreizylinder-Rotaxmotors mit voller Wucht in die Umwelt und erzeugt dabei Glückshormone. Der Can-Am Spyder F3T ist akzeptiert in der Szene, schließlich findet man ihn auch bei Motorradhändlern und nicht im Autohaus, wo Interessenten meist einfach nur ein Fahrzeug zum Pendeln brauchen und kein Ticket für ein neues Lebensgefühl.

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MANCVE.com und passion-driving.de roadtrippin‘

Ich bin so angefixt wie nie zuvor, nicht vom Moped fahren, sondern von der Möglichkeit viel einfacherer mit meinen Jungs auf Tour zu gehen. Völlig egal mit wie viel Rädern. Sei einfach so selbstbewusst wie das maskuline Design des Can-Am Spyder F3T. Dir gehört die Straße und der Neid, wenn die Supersportfahrer bei Traktionsproblemen nicht nur in den Bergen ins Schwitzen kommen, sondern auch den passenden Soundtrack zum Roadtrip verpassen!

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Von Stefan Maass

Founder of MANCVE. Publisher and Blogger at various labels. Lifestyle photographer, film maker and car maven. Fitness addict, espresso aficionado and design lover. Living in the fast lane. Sometimes more often than not inside a plane. Travel, eat, sleep, repeat.

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